Der Politik wurde im Zuge der Corona-Pandemie häufig der Vorwurf gemacht, die jungen Erwachsenen vergessen zu haben. Senioren, Kinder, Berufstätige – für alle habe man gesorgt, nur die jungen Menschen seien aus dem Blick geraten. Ein Vorwurf, den man auch der Kirche machen kann? In der Tat erleben viele Gemeinden, dass die Jugendlichen mit dem Ende der Schulzeit aus dem Bild der Pfarrei verschwinden und – im Idealfall – als junge Eltern mit ihren Kindern wieder an Kirche andocken.
Diese Beobachtung steht im Hintergrund des aktuellen Seminars des Lehrstuhls für Pastoraltheologie. Gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Philipp Müller und der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin Mirjam Hake setzen sich zwölf Studierende mit der Lebenswelt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auseinander und stellen die pastoralen Angebote, die Kirche für diese Zielgruppen hat, auf den Prüfstand.
Rückgebunden werden die einzelnen Themen (u.a. Eventisierung, Entscheidungen, Fridays for Future, Reflexionstage an Schulen) des Seminars an eine zu Beginn von den Studierenden durchgeführte Feldforschung; angereichert wird die wissenschaftliche Auseinandersetzung durch Einblicke in die konkrete pastorale Praxis. Abgerundet wurde das Seminar nun am 4. Juni durch die Exkursion in die Jugendkirche Samuel nach Mannheim. Beeindruckend waren dabei nicht nur die Gespräche mit den zuständigen Seelsorgern, sondern auch das Erleben der „offenen Jugendkirche“, die an diesem Wochenende schon ganz unter dem Vorzeichen des Pfingstfestes stand.